Xantens Schlüssel für eine stabile und moderne Zukunft
Als Bürgermeisterkandidat für Xanten erlebe ich in vielen Gesprächen, wie stark unsere Stadt unter den aktuellen Herausforderungen leidet: Die Haushaltslage ist angespannt, der Fachkräftemangel betrifft längst nicht mehr nur die Privatwirtschaft, sondern auch unsere Verwaltung. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an Service, Digitalisierung, Bildung und soziale Infrastruktur – und das zurecht. Doch wie kann eine Stadt wie Xanten unter diesen Bedingungen handlungsfähig bleiben? Wie können wir unsere Aufgaben zuverlässig erfüllen, ohne uns kaputtzusparen?
Ich bin überzeugt: Es geht nur gemeinsam.
Und damit meine ich nicht nur den Zusammenhalt in unserer Stadt – sondern auch die Bereitschaft, über Stadtgrenzen hinaus zu denken und zu handeln. Der Weg dahin führt über eine kluge, gezielte Interkommunale Zusammenarbeit, kurz: IKZ.
Was bedeutet IKZ – und warum brauchen wir sie?
IKZ ist kein abstraktes Verwaltungskonstrukt. Es beschreibt ganz konkret die Zusammenarbeit zwischen mehreren Kommunen, um Aufgaben effizienter, kostengünstiger oder überhaupt erst umsetzbar zu machen. Dabei geht es nicht darum, Eigenständigkeit aufzugeben – sondern darum, gemeinsam stärker zu sein.
Denn viele Probleme, vor denen wir in Xanten stehen, betreffen auch Rheinberg, Alpen, Sonsbeck oder Wesel. Warum sollte jede Stadt für sich eine eigene Lösung suchen, wenn wir gemeinsam mehr erreichen können?
Vor allem kleinere und mittelgroße Städte – wie Xanten – stoßen oft an personelle oder finanzielle Grenzen. IKZ bietet hier konkrete Entlastung, ohne dass Qualität oder Bürgernähe leiden müssen. Im Gegenteil: Gute Zusammenarbeit kann Leistungen verbessern, den Haushalt entlasten und die Handlungsfähigkeit langfristig sichern.
Wo funktioniert das schon – und wie profitieren wir?
In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits viele erfolgreiche Beispiele für interkommunale Projekte. In Gelsenkirchen und Herne etwa wurde ein gemeinsames Rechenzentrum aufgebaut, das nicht nur IT-Kosten senkt, sondern auch die digitale Sicherheit erhöht. Der Kreis Steinfurt hat eine eigene Klimaschutzagentur gegründet, die für mehrere Städte Fördermittel koordiniert und konkrete Projekte plant. Und im Kreis Wesel kooperieren bereits mehrere Kommunen im Bereich des Ordnungsamts oder der Abfallwirtschaft.
Was heißt das für uns in Xanten? Ganz konkret:
Wir könnten gemeinsam mit unseren Nachbarstädten digitale Bürgerdienste schneller und günstiger entwickeln. Wir könnten Maschinen, Fachkräfte oder Fuhrpark im Bauhofbereich teilen, statt jede Stadt alles allein vorzuhalten. Wir könnten beim Thema Energie, Mobilität oder Klimaschutz abgestimmt handeln – statt isolierte Einzellösungen zu verfolgen, die oft teurer und weniger wirksam sind.
Die interkommunale Zusammenarbeit ermöglicht auch, bessere Fachkräfte zu gewinnen: Eine gut ausgestattete, fachübergreifende Kooperation ist für viele junge Talente heute attraktiver als eine kleine, überlastete Einzelbehörde. Gerade im Bereich IT, Planungsrecht, Umwelt oder Bildung ist das ein entscheidender Vorteil.
Die Fakten sprechen eine klare Sprache
Studien der Gemeindeprüfungsanstalt NRW zeigen, dass Kommunen durch IKZ bis zu 20 % effizienter wirtschaften können. Über 60 % der Städte in NRW nutzen bereits solche Modelle – nicht aus Idealismus, sondern weil es schlicht notwendig ist. Die Stadt Minden etwa spart durch eine interkommunale Personalgewinnung jährlich rund 250.000 Euro ein – Gelder, die dort direkt wieder in Bildung, Infrastruktur oder soziale Projekte investiert werden können.
Diese Entwicklung ist kein Modetrend – sie ist Ausdruck einer Realität, in der sich Kommunen neu aufstellen müssen. Und genau deshalb darf Xanten diesen Weg nicht verpassen. IKZ ist nicht Verzicht, sondern Vorsprung.
Meine Haltung als Bürgermeisterkandidat
Ich sehe die interkommunale Zusammenarbeit nicht als „Notlösung“, sondern als aktive, strategische Entscheidung für eine moderne Stadtpolitik. Sie verlangt Vertrauen, Transparenz und Augenhöhe – und ja, auch Mut, neue Wege zu gehen. Aber sie bietet uns als Stadt die Chance, aus einer defensiven in eine gestaltende Rolle zu kommen.
Ich bringe Erfahrung aus dem Projektmanagement über unterschiedliche Unternehmensbereiche hinweg mit – insbesondere darin, wie komplexe Vorhaben geplant, koordiniert und erfolgreich umgesetzt werden. Genau diese Kompetenzen sind auch in der Kommunalpolitik gefragt, wenn es darum geht, Kooperationen strategisch zu denken und praktisch umzusetzen.
Mir geht es darum, praktikable Lösungen für reale Herausforderungen zu finden – gemeinsam mit allen Beteiligten. Ich möchte nicht reden, sondern machen. Nicht verwalten, sondern gestalten.
Gemeinsam. Für Xanten.
Ich glaube an das Potenzial unserer Stadt. Ich glaube daran, dass Xanten mehr kann, als es sich momentan vielleicht zutraut. Und ich glaube daran, dass wir durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Kommunen viel stärker werden können, als wir es allein je sein könnten.
Interkommunale Zusammenarbeit ist kein Allheilmittel. Aber sie ist ein entscheidender Baustein für eine moderne, bürgernahe und finanzierbare Stadtpolitik. Und sie ist ein Weg, den ich mit Ihnen gemeinsam gehen möchte – offen, transparent und mit echter Bürgerbeteiligung.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, freue ich mich auf Ihre Nachricht. Denn auch das ist für mich Teil von guter Politik: Zuhören, erklären und gemeinsam handeln.
Herzlichst,
Rafael Zur
Bürgermeisterkandidat für Xanten