„Was denkt eigentlich die Jugend?“

Letzte Kommentare

Es sind keine Kommentare vorhanden.
Städtisches Stiftsgymnasium Xanten

Ein inspirierender Austausch mit JuX (Junges Xanten)

Am Montag, 2. Juni 2025, hatte ich das große Vergnügen, mich mit engagierten Jugendlichen der Initiative JuX – Junges Xanten in einem Raum des Städtisches Stiftsgymnasium Xanten (SSGX) zu treffen. Was mich besonders beeindruckt hat: Die starke Vorbereitung, die klaren Fragen, die konstruktive Kritik und der respektvolle Austausch auf Augenhöhe. Dieses Gespräch war ein Beispiel dafür, wie lebendige Demokratie aussehen kann – wenn man Jugendlichen zuhört, sie ernst nimmt und bereit ist, gemeinsam neue Wege zu denken.

Warum JuX so wichtig ist

JuX ist keine politische Partei, sondern eine unabhängige Plattform von Jugendlichen, die sich für die Interessen ihrer Generation stark machen wollen – unabhängig von Parteien, aber mit klarem politischen Bewusstsein. Und genau das ist der richtige Weg: nicht parteipolitisch festlegen, sondern sich konsequent auf Themen konzentrieren, die junge Menschen in Xanten bewegen – von Bildung über Mobilität bis zur sozialen Teilhabe.

Diese klare thematische Fokussierung schafft Vertrauen, Offenheit und ermöglicht die Zusammenarbeit mit allen demokratischen Kräften.

Was die Jugendlichen bewegt – und wie wir gemeinsam handeln können

Das Treffen mit JuX war keine lose Gesprächsrunde – es war ein Katalysator für konkrete Ideen und mutige Forderungen. Hier ein Überblick über die zentralen Themen:

🔹 Beteiligung & politische Sichtbarkeit

  • JuX möchte eigene Veranstaltungen initiieren – themenbezogen, kreativ, unabhängig.
  • Städtische Formate wie Jugendforen oder Jugendhearings sollen erhalten bleiben.
  • Transparenz ist entscheidend: Anträge der Jugendlichen müssen nachvollziehbar, offen und zügig bearbeitet werden. Nach den Treffen sollten klare Handlungsempfehlungen oder Maßnahmen folgen.

🔹 Bildung & Schule – Handeln statt abwarten!

  • Am Gymnasium Xanten besteht akuter Handlungsbedarf. Räume sind teilweise marode, Toiletten nicht zumutbar, es fehlt an Barrierefreiheit und digitaler Infrastruktur.
  • Derzeit gibt es Fördermittel ausschließlich für Sanierungen, nicht für Neubauten – das ist Realität, auf die wir reagieren müssen. Aktuell wird scheinbar mit einer zeitnahen Umsetzung eines Neubaus gerechnet, wobei dies laut Beschluss des Rates nur bei Verfügbarkeit von Fördermitteln für Neubauten umgesetzt wird.

Aus diesem Grund sollte zeitnah ein klarer Plan kommuniziert werden:

  • Wie soll ein Neubau realisiert werden, wenn Fördermittel ausbleiben? Und wie lange kann die Umsetzung in diesem Fall noch hinausgezögert werden? Ein realistischer Plan A muss auch ohne Fördermittel tragfähig sein – das erfordert zeitnah einen klaren und verlässlichen Finanzierungsplan.
  • Parallel dazu sollte an einem Plan B oder sogar Plan C gearbeitet werden – etwa einer umfassenden Sanierung oder einer Sanierung mit Erweiterung – für den Fall, dass sich der Neubau als nicht realisierbar erweist. Die Erweiterung und Sanierung des Gymnasiums wurden bereits in der ursprünglichen Machbarkeitsstudie als sinnvolle Option dargestellt – sie könnten eine Sanierung im laufenden Betrieb ohne den Einsatz von Schulcontainern ermöglichen.

Alle Schulformen – von der Kita über die Grundschule bis zu Gymnasium und Gesamtschule – brauchen moderne, sichere und zukunftsfähige Lernräume. Investitionen in Bildung dürfen keine Einzelmaßnahme sein.

🔹 Politische Bildung & Engagement

  • Viele Jugendliche wissen wenig über die kommunale Politik – nicht aus Desinteresse, sondern weil es kaum zugängliche Informationen gibt.
  • JuX schlägt vor: Digitale Infoangebote, etwa wie Flyer mit QR-Codes in Schulen, die zu jugendgerechten Seiten über Xantener Ratsentscheidungen führen. Neutrale Formulierung wären hier durchaus umsetzbar.

Eine weitere Idee war einer Talkshow mit Bürgermeisterkandidaten, organisiert von JuX. Eine mögliche Umsetzung wird intern geprüft.

🔹 Finanzierung & Unabhängigkeit

Das aktuelle Budget der JuX liegt bei 30 € pro Sitzung – ein Betrag, der momentan ausreicht, da die Stadt Druckmaterialien übernimmt und Getränke von den Familien der Mitglieder beigesteuert werden. Für wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit oder hochwertiges Arbeitsmaterial ist dieses Budget jedoch knapp bemessen.

Mögliche Lösungen:

  • Ein zweckgebundenes und transparentes städtisches Zusatzbudget für Materialien wie Faltpavillon, Roll-up-Banner, Infotafeln oder T-Shirts würde die Öffentlichkeitsarbeit gezielt stärken.
  • Prüfung von weiteren Subventionen und Förderprogramme, z. B. über Einwohnerpauschalen
  • Spendenaktionen, auch über Parteien, aber ohne politische Einflussnahme

Mein Fazit: Jetzt ist der richtige Moment

Dieses Treffen hat mir einmal mehr gezeigt: Jugendliche haben nicht nur Meinungen – sie haben Lösungen. Und sie verdienen mehr als symbolisches Lob. Sie verdienen Handlung, Rückhalt und Vertrauen.

JuX hat das Potenzial, dauerhaft etwas in Xanten zu bewegen. Dafür braucht es Reichweite, Ressourcen und vor allem Ergebnisse, die sichtbar machen: „Unser Engagement verändert wirklich etwas.“

Danke an das Team von Junges Xanten für eure Zeit, eure Ideen, euren Mut – und euren klaren Blick auf das, was in Xanten besser werden muss. Bitte bleibt auch in Zukunft kritisch & versucht frühzeitig neue Mitglieder einzubinden, damit die Stimme der Jugend eine feste Anlaufstelle bekommt.

Vielen Dank & Grüße 
Rafael Zur