Sportstadt Xanten – Aber mit welcher Strategie?

Letzte Kommentare

Es sind keine Kommentare vorhanden.
Blick über Xanten

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

als ehemaliger Handballspieler und leidenschaftlicher Sportfreund liegt mir die Zukunft des Sports in Xanten sehr am Herzen. Die geplante Renovierung der Sportanlage Fürstenberg mit einer veranschlagten Summe von über 3 Millionen Euro, einschließlich eines neuen Kunstrasenplatzes für den Fußball, wirft jedoch wichtige Fragen auf:

  • Welche Prioritäten sollten wir setzen?
  • Ist Fürstenberg der richtige Standort?
  • Gibt es andere Lösungen, die breiteren Nutzen bringen würden?

Investition in die Leichtathletik – ein sinnvoller Schritt?

Die Renovierung der Fürstenberg-Anlage würde insbesondere der Leichtathletik zugutekommen. Schulen und Vereine könnten von besseren Trainingsbedingungen profitieren, und Wettkämpfe könnten attraktiver gestaltet werden. Gerade für Kinder und Jugendliche wäre dies eine großartige Möglichkeit, sich sportlich weiterzuentwickeln. Doch müssen wir auch über den Standort nachdenken: Ist Fürstenberg wirklich der optimale Ort, oder könnte ein Sportzentrum an anderer Stelle im Stadtgebiet langfristig mehr Vorteile bringen?

Neuer Kunstrasenplatz – Auswirkungen auf bestehende Vereine

Ein neuer Kunstrasenplatz in Xanten könnte für die Stadt attraktiv erscheinen, aber welche Auswirkungen hat dies auf die Fußballvereine in den Ortschaften und Dörfern?

  • Droht eine Abwanderung? Spieler aus den Ortsteilen könnten sich eher für Xanten entscheiden, was kleine Vereine schwächt.
  • Wie bleibt die sportliche Vielfalt erhalten? Statt nur in einen neuen Kunstrasen zu investieren, könnten wir auch in alternative Sportarten wie Beachvolleyball, Futsal oder Hockey investieren.

Ein Futsalplatz, der auch für Basketball und andere Sportarten genutzt werden kann, würde ca. 70.000–95.000 Euro kosten. Ein Beachvolleyballplatz schlägt mit etwa 50.000 Euro zu Buche. Wären dies spannende Alternativen oder gibt es gar andere Sportarten, die zukünftig in Xanten eine Rolle spielen könnten?

Bitte verstehen Sie diese Ideen als Vorschlag. Wichtig dabei ist, das ein Bedarfsplan für die Zukunft gemeinsam mit Vertretern der Vereine sowie aber Kindern und Jugendlichen abgestimmt wird, damit alle Interessen berücksichtigt und gemeinsame Kompromisse gefunden werden.

Fehlender langfristiger Sportbedarfsplan

Angesichts der hohen Kosten stellt sich eine zentrale Frage: Gibt es eine strategische Planung für den Sport in Xanten? Statt direkt Millionen zu investieren, sollten wir zunächst eine systematische Analyse erstellen:

  • Welche Sportarten wachsen?
  • Wo besteht Sanierungsbedarf?
  • Brauchen wir neue Anlagen oder sollte der Investitionsstau bei bestehenden Sportstätten abgebaut werden?

Ein solcher Sportbedarfsplan würde helfen, Investitionen gezielter einzusetzen und Entscheidungen nicht nur auf kurzfristige Wünsche oder aufgrund von Mängeln (Investitionsstau) zu stützen.

Wäre eine Mehrzweckhalle eine Alternative

Eine Mehrzweckhalle hätte gegenüber einer reinen Außenanlage klare Vorteile:

  • Wintertrainingsmöglichkeiten für Fußball, Handball oder andere Hallensportarten
  • Hallenturniere und kulturelle Veranstaltungen
  • Ausweichmöglichkeit für Schulen, falls Freiluftanlagen wetterbedingt nicht nutzbar sind

Gerade für den Fußball könnte eine moderne Halle eine sinnvolle Alternative sein, um im Winter-Trainingsmöglichkeiten zu sichern oder Turniere zu veranstalten.

Finanzierung: Kredite belasten den Haushalt – gibt es Alternativen?

Die bisherige Aussage zur Finanzierung lautet schlicht: „Wir nehmen einen Kredit auf.“ Doch dieser Kredit wird über Steuergelder finanziert – das bedeutet, dass die Bürger von Xanten die Kosten tragen. Fördermittel sind derzeit nicht absehbar, sodass alternative Finanzierungsmodelle umso wichtiger werden:

  • Sponsoring und Spenden durch lokale Unternehmen und Privatpersonen
  • Öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP), bei denen private Investoren mit der Stadt zusammenarbeiten
  • Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement – lasst uns gemeinsam noch mehr Bürgerinnen und Bürger motivieren mit anzupacken. 

Durch solche Maßnahmen könnten Kosten gesenkt und die Identifikation der Bürger mit „ihren“ Sportstätten gestärkt werden.

Fazit: Lasst uns gemeinsam entscheiden!

Investitionen in den Sport sind essenziell für die Gesundheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch sie müssen klug und nachhaltig geplant werden. Statt vorschnell Millionen auszugeben, sollten wir gemeinsam überlegen:

  1. Welche Sportarten brauchen Priorität?
  2. Welcher Standort macht langfristig Sinn?
  3. Wie können wir nachhaltig finanzieren?

Lasst uns nicht nur an das Image der Stadt denken, sondern an die Bedürfnisse der Bürger, Vereine und Kinder. Wir alle wissen, dass es in vielen Bereichen etwas getan werden muss. Dies kann nur als Gemeinschaft erfolgreich umgesetzt werden. Es benötigt daher eine breite Diskussion und transparente Entscheidungsfindung – mit den Vereinen, den Bürgern und allen, die den Sport in Xanten lieben.

Mit sportlichen Grüßen
Rafael Zur
Bürgermeisterskandidat für Xanten & seine Ortschaften