Ein Tag der Möglichkeiten: Der „Tag der Berufe“ an der Willi-Fährmann-Gesamtschule

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Was will ich einmal beruflich machen?

Diese Frage beschäftigt viele junge Menschen – und nicht selten fällt die Antwort darauf schwer. Genau deshalb sind Veranstaltungen wie der „Tag der Berufe“ an der Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten so wertvoll. Hier trafen Schüler:innen auf regionale Betriebe, engagierte Handwerksbetriebe, soziale Einrichtungen, Dienstleister und Industrieunternehmen – und erhielten spannende Einblicke in Ausbildungswege, Praktikumsstellen und sogar Möglichkeiten für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).

Ich war vor Ort – und begeistert. Nicht nur von der professionellen Organisation und dem vielfältigen Angebot, sondern auch vom ehrlichen Interesse der Schülerinnen und Schüler. Diese Veranstaltung war ein starkes Zeichen dafür, wie wichtig der enge Austausch zwischen Schulen und der lokalen Wirtschaft ist. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Mitwirkenden, Unternehmen, Organisatoren und natürlich den Jugendlichen, die diesen Tag mit Leben gefüllt haben.

Warum solche Tage so wichtig sind – meine persönliche Geschichte

Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Schulzeit. Nach dem Abitur am Gymnasium war mir lange nicht klar, welchen Weg ich beruflich einschlagen möchte. Erst durch meinen Zivildienst bei der Feuerwehr habe ich erkannt, wie vielseitig und prägend der Arbeitsalltag sein kann. Ich durfte nicht nur als Rettungshelfer auf dem Krankentransportwagen (KTW) helfen, sondern durchlief auch die Ausbildung zum Feuerwehrmann bei der freiwilligen Feuerwehr.

Diese Zeit war intensiv, lehrreich – und hat mir nicht nur den ersten realen Einblick in die Arbeitswelt gegeben, sondern auch Raum zur Selbstreflexion eröffnet. Was will ich später wirklich machen? Bei der Feuerwehr zu bleiben, war durchaus eine Option. Doch mein Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und Organisation führte mich schließlich zur Entscheidung, den Beruf des Kaufmanns näher kennenzulernen.

So begann ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Henkel – ein bedeutender Schritt in meinem Leben. Dort lernte ich verschiedenste Bereiche eines Unternehmens kennen – vom Einkauf bis zum Marketing. Besonders faszinierend fand ich den Vertrieb: der direkte Austausch mit Menschen, das Verstehen ihrer Bedürfnisse und das Entwickeln passender Lösungen.

Heute bin ich als Führungskraft im Vertrieb, als sogenannter Account Manager, für die Betreuung von Großkunden verantwortlich. Der tägliche Umgang mit Menschen, das Führen von Verhandlungen und die Entwicklung langfristiger Strategien machen diesen Beruf für mich so spannend und erfüllend. Mein damaliger Arbeitgeber unterstützte mich parallel mit einem Abendstudium – ein weiterer wichtiger Meilenstein auf meinem Weg, der mir neue Perspektiven und Chancen eröffnet hat.

Berufswahl ist ein Prozess – und kein Sprint

Was ich sagen möchte: Den „einen richtigen“ Beruf findet man oft nicht sofort. Vielmehr ist es ein Weg des Ausprobierens, Lernens und Wachsens. Umso schöner, wenn junge Menschen auf Veranstaltungen wie dem „Tag der Berufe“ die Chance bekommen, Berufe hautnah zu erleben – sei es als Mechatroniker:in, Krankenpfleger:in, Bäcker:in, Schornsteinfeger:in oder als Geodät:in. Auf der Veranstaltung wurde mir noch einmal deutlich, wie vielseitig alle diese Berufe sind.

Ich habe den Tag nicht nur genutzt, um mit Unternehmen zu sprechen, sondern auch für viele schöne Begegnungen: ein leckeres Stück Kuchen von Herrn Dams, ein kurzes Gespräch mit den Schornsteinfegern (natürlich habe ich mir dabei ein wenig Glück abgeholt!) und viele tolle Eindrücke, wie technisch modern, menschlich zugewandt und facettenreich viele Ausbildungsberufe heute sind.

Ein großes Lob – und eine Frage an Euch

Abschließend möchte ich ein herzliches Dankeschön an die Lehrkräfte, Schulverantwortlichen, Organisatoren und teilnehmenden Unternehmen richten. Ihr Engagement ist nicht selbstverständlich – und doch so unglaublich wichtig für unsere Zukunft. Der „Tag der Berufe“ war ein starkes Zeichen dafür, wie Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelingen kann.

Und nun an Euch, liebe Schüler:innen, Eltern, Ausbilder:innen und Interessierte:
👉 Was war Euer persönliches Highlight beim „Tag der Berufe“?
👉 Wie habt Ihr Euren Weg zum Wunschberuf gefunden – oder sucht Ihr noch danach?

Ich freue mich auf Eure Gedanken und Erfahrungen – ob per Nachricht, Kommentar oder im persönlichen Gespräch.

Herzliche Grüß
Rafael Zur
Bürgermeisterkandidat für Xanten